SLT | SINGLE LINK TREATMENT
Wozu Schenkelanlassen?
Wenn Ketten kontinuierlich in Strängen hergestellt werden, kommt es zu der Anforderung, dass diese Stränge zusammengefügt werden müssen. Dies erfolgt durch die Einbindung von Fügegliedern. Diese Fügeglieder sind jedoch unvergütet. Und bekannterweise ist eine Kette nur so stark, wie das schwächste Glied. Es besteht also die Aufgabe, dieses Glied zu vergüteten, ohne dabei die Eigenschaft der restlichen Kette zu beeinflussen. Zu diesem Zweck wurde von uns das Einzelgliedervergüteverfahren entwickelt. Dieses kommt für Kettenglieder von D18 bis D60 zum Einsatz.
Verfahren und anlagentechnische Ausführung
Bei diesem Verfahren wird eine Kette mit einem Transportsystem in die Anlage einfügt. Die integrierten Kettenräder werden durch Einleger an die entsprechenden Kettengröße angepasst.
Das Bestücken kann sowohl über ein Kransystem erfolgen oder über zwei einzelne servogeregelte Antriebsräder umgesetzt werden. Die Erwärmung des Kettengliedes erfolgt hierbei konduktiv. Die Kette wird in Kupferbacken eingespannt und mit einem Strom von bis zu 40.000 A erwärmt. Die Anlagenausführung ermöglicht es, die vorhandenen Kettenstränge thermisch zu trennen und eine Beeinflussung weitestgehend zu eliminieren. Wie schon bei der kontinuierlichen Kettenvergütung SCT wird das einzelne Glied zuerst auf Härtetemperatur von 920 °C erwärmt. Anschließend wird durch Absenken der gesamten Einheit in ein Tauchbecken abgeschreckt (vergütet). Die gesamte Einheit ist dabei auf einem Rahmensystem integriert, das mit Gegengewichten ausgestattet ebenfalls servogetrieben abgetaucht wird. Das Quenschbecken, typischerweise mit Wasser gefüllt, beinhaltet zusätzliche Düsen, die einen hohen Wasserstrom um das heiße Kettenglied gewährleisten. Dies ist essenziell um eine Blasenbildung an der Kettenoberfläche und damit das Ausbilden einer Isolationsschicht zu verhindern. Anschließend wird das Glied mit dem gleichen Verfahren auf Anlasstemeratur erwärmt und abgekühlt. Die Qualitätssicherung erfolgt durch drei integrierte Pyrometer, welche die Prozessparamter sicherstellen.
Leistungsspektrum
Die Anlage wird in zwei verschiedenen Größen angeboten und ist in einer manuellen bzw. semiautomatisierten Ausführung lieferbar. Das ermöglicht einen präzisen Transport der Kette und damit Positionierung des Gliedes am Kontaktbacken. Die Konduktion erfordert einen guten Kontakt am Kettenglied. Daher ist es erforderlich, die Kettenoberfläche an der Kontaktstelle vor dem Anlassen (zweiter Heizschritt) von der Zuderschicht zu befreien. Dieser Schritt erfolgt manuell.
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